Blähungen gehören zu den häufigsten funktionellen Verdauungsbeschwerden. Sie sind nicht gefährlich, können aber das physische und soziale Wohlbefinden stark beeinträchtigen. Linderung verschaffen Betroffenen Teemischungen oder Kapseln mit ätherischen Ölen, Abführmittel und sogenannte Entschäumer.
Ursachen von Blähungen
Schätzungsweise 10 bis 30 Prozent aller Erwachsenen in Industrienationen leiden regelmäßig unter Blähungen. Die Beschwerden treten sowohl im Rahmen chronischer Verdauungsstörungen (z. B. beim Reizdarmsyndrom) als auch bei ansonsten Gesunden auf und reichen von einem diffusen Völlegefühl bis hin zu krampfartigen Bauchschmerzen. Dabei können die Schmerzen mitunter so schlimm sein, dass Betroffene sie für eine manifeste Blinddarmentzündung halten. Aber auch optisch kann ein aufgedunsener Blähbauch stören – ganz zu schweigen von lautem Bauchgrummeln in unpassenden Situationen.
Ein gewisses Gasvolumen gehört zur natürlichen Darmflora und bereitet in Normalfall keine Probleme. Teilweise bilden sich die Gase im Zuge der Verdauungsprozesse direkt vor Ort, zusätzlich verschluckt jeder Mensch täglich bis zu 2,5 Liter Umgebungsluft, vor allem während der Nahrungsaufnahme. So entsteht im Darmlumen ein charakteristisches Gasgemisch aus den Hauptkomponenten Stickstoff, Sauerstoff, Kohlendioxid, Wasserstoff und Methan. Ein kleiner Teil der Darmgase diffundiert ins Blut, der Rest wird durch Darmbewegungen in Richtung Anus transportiert und in Form von Darmwinden ausgeschieden – ein gesunder Erwachsener bringt es dabei auf 0,5-2 Liter bzw. 12,7 Flatulenzen pro Tag. Übrigens: Der Großteil der abgesonderten Gase ist völlig geruchsneutral. Unangenehm bemerkbar machen sich lediglich Spuren von Schwefelwasserstoff und flüchtigen Fettsäuren, die bei der bakteriellen Zersetzung von Pflanzenfasern entstehen.
Einige Tipps
Wer zu Blähungen neigt, sollte Hülsenfrüchte, Zwiebeln, Kohl und Sauerkraut nur in Maßen verzehren, denn sie alle enthalten bestimmte Zucker, denen unsere Verdauungsenzyme nichts anhaben. Erst die Dickdarmbakterien können diese Kohlenhydrate unter Gasbildung aufspalten. Neben dieser allgemeinen Empfehlung ist es bei häufigen Blähbeschwerden immer ratsam, spezifische Nahrungsmittelunverträglichkeiten wie Laktoseintoleranz oder Glutenunverträglichkeit abzuklären.
Mediziner raten empfindlichen Patienten außerdem zu einer generellen „Gasdiät“, die darauf abzielt, so wenig äußere Luft wie möglich zu verschlucken. Die Empfehlungen: Nahrung sorgfältig kauen, langsam schlucken, beim Essen nicht sprechen und auf Kaugummi sowie auf kohlensäurehaltige Getränke verzichten. Auch schlaffe Bauchmuskeln begünstigen im Übrigen die Ausbildung eines Blähbauchs. Gezieltes Bauchmuskeltraining kann die Spannkraft der Bauchwand erhöhen und übermäßiger Aufdehnung entgegenwirken. Bewegung fördert zudem ganz allgemein die Darmmotilität und damit auch den Abtransport von Gasen.
Was hilft gegen Blähungen?
Weitere gängige Karminativa sind die sogenannten Entschäumer Simethicon und Dimethicon. Überschüssiges Gas erzeugt an der Darmwand einen feinblasigen Schaum, der die Resorption ins Blut behindert. Die Siliziumverbindungen Simethicon und Dimethicon setzen die Oberflächenspannung der Gasblasen herab, sodass diese zerfallen und wieder ein normaler Stoffaustausch möglich ist. Beide Entschäumer wirken dabei rein physikalisch, sind gesundheitlich unbedenklich und werden nach der Darmpassage vollständig wieder ausgeschieden. Deshalb dürfen sie mit gutem Gewissen auch bei Kindern oder während der Schwangerschaft zum Einsatz kommen.
Mittel gegen Schnecken
Enteroplant Kapseln
Die magensaftresistenten Kapseln mit Pfefferminzöl und Kümmelöl transportieren ätherische Öle in den Darm, wo diese ihre antimikrobielle, entkrampfende und verdauungsfördernde Wirkung entfalten können. 50 Stück gibt es für 9,90 Euro rezeptfrei in der Apotheke. Wer gerne Kräutertees schlürft, erzielt denselben Effekt noch günstiger.
Flohsamenschalen
Flohsamenschalen sind auf dem indischen Subkontinent schon lange als pflanzliches Quell- und Abführmittel bekannt. Hierzulande gibt es sie in Apotheken, im Reformhaus oder im gut sortierten Biomarkt. Abhilfe verschafft das Pflanzenerzeugnis mit einem Ballaststoffgehalt von über 80 % in erster Linie bei Blähungen, die mit Verstopfungen oder Durchfall einhergehen. Empfohlen wird ein täglicher Konsum von 10-30 Gramm – immer in Kombination mit einer ausreichenden Menge Flüssigkeit.
Abtei Magen-Darm-Entspannungs-Suspension für Kinder
Säuglinge leiden besonders häufig an Blähungen, da sie beim Stillen viel Luft schlucken und diese im Magen-Darm-Trakt Schaum bildet. Die Abtei-Suspension beseitigt durch den Entschäumer Simethicon die Gasbläschen und damit auch das quälende Druckgefühl. Dabei wird der Wirkstoff vollständig wieder ausgeschieden, ohne den kindlichen Stoffwechsel zu belasten – Öko-Test vergibt dafür die Gesamtnote „sehr gut“. Natürlich funktioniert das Wirkprinzip auch bei Erwachsenen. 50 ml des frei verkäuflichen Mittels kosten 4,99 Euro.